Mittwoch, 16. November 2011

mein erster Schultag!

15. November 2011

Heute begann für mich der Ernst des Lebens! Ich durfte mal wieder in die Schule, was ich mir ja freiwillig ausgesucht habe.
Zum Glück musste ich mich nicht allein auf den Schulweg machen, da bei Vicoria noch Betty (aus der Schweiz) ist. Sie ist schon länger in der Schule und so musste ich nur mitgehen. Um 8 Uhr sind wir aus dem Haus und runter zur ersten größeren Strasse und haben da auf den Bus gewartet. Es war ein kleiner Bus, der ja durch die engen Gassen der Altstadt passen muß. Nach gut einer halben Stunde waren wir in der Schule. 

Ich sollte ja zuerst den Einstellungstest machen, aber nach der Aufgabe 25 (von 80) wurde ich einfach in ein Klassenzimmer gesteckt. Schlecht für mich, das die Klasse schon seit einer Woche besteht und ich so natürlich etwas im Rückstand war. Aber schon nach 2 Stunden war ich so ungefähr mit dabei, da war nämlich Pause angesagt und allgemeines Vorstellen von allen Lehrern und Schülern.

Da gestern Feiertag war, haben sie die 4 Stunden auf die 4 verbleibenen Tage verteilt. So hatten wir bis 2 Uhr Schule und am Ende ging es mir dann auch schon etwas besser. Nun hatte ich eine Stunde bis mein Privatunterricht anfangen sollte. So bin ich mit Betty und Sabrina (aus Nürnberg) auf der Suche nach etwas zu Essen durch die Altstadt La Candelaria gelaufen. 
Morgens war es noch sonnig und warm, in der Schule dank altem Gebäude und ohne Heizung so kalt das ich nachher mit Pulli und Jacke im Unterricht gesessen bin. (Warum hab ich nur keine Handschuhe mitgenommen?) In der Zeit wo wir was gegessen haben fing es so an zu regnen, das das Wasser kurz drauf nur so durch die Strassen geschossen ist. Nun weiß ich, warum die Bürgersteige so 30 cm hoch sind. Aber es ist nicht lustig, wenn man die Strasse überqueren muss. Pfiffige bauen Brücken und verlangen Geld von jedem der drüber will. Na ja, mir stand das Wasser zwischendurch fast bis zu den Knien.

Mein Privatunterricht fand dann in einem Cafe statt. Mein Lehrer der lustigerweise denselben Nachnamen hat wie ich, hatte eine kleine Tafel dabei und so hat es wirklich viel gebracht. Englisch reden durfte ich die 1 1/2 Stunden nicht. Aber ich bin gut durchgekommen und hab auch glaube ich einiges gelernt.

Danach sind wir noch zu den anderen in ein Cafe und haben das Länderspiel Kolumbien-Argentinien angeschaut. Aber kurz vor Schluß bin ich schon gegangen, da ich nicht in der Dunkelheit den Bus suchen wollte. Der Regen ist zumindest nicht weniger geworden und meine Hose war schon bis Mitte Oberschenkel nass und in den Schuhen stand das Wasser. Es hat etwas gedauert bis ich meinen kleinen Bus wieder gefunden habe, da hier so ca 100 Busse pro 10 Minuten in alle Teile der Stadt fahren. Ich versuchte mich an Dinge zu erinnern die mir draussen in Dunkelheit und Regen bekannt vorkamen, aber ich fand nichts. Grad als ich beschlossen habe auszusteigen und mir ein Taxi zu rufen, tauchte das Gebäude auf, wo wir in der Früh in den Bus gestiegen sind. Nun musste ich nur noch etwas den Berg hoch und war dann doch schon um 18:30 daheim. Ich hab mich dann auf eine mäßig warme Dusche und ein Zimmer ohne Heizung gefreut. Hier ist es meistens draussen noch wärmer als in den Häusern. 

Um 19 Uhr gab es dann Abendessen und dann durfte ich Hausaufgaben machen. Ja, so stelle ich mir Urlaub vor. 

Aufgetaut bin ich nun, zwei Stunden später immer noch nicht und meine Klamotten tropfen die dank der Luftfeuchtigkeit und des Regens auch nicht trocknen wollen. So darf ich sie morgen wohl wieder nass anziehen.

Ich weiss auch nicht, ob es ein Trost ist das es in den letzten 26 Jahren hier nicht mehr so viel geregnet hat.

Fotos gibt es heute keine, jeder weiß wie Regen ausschaut und kann sich vorstellen wie das Wasser 20 cm hoch in den Strassen stehen kann.

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